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Vom Schreibtisch-Klammerer zum Innovations-Champion: Wie Sie mit Desk-Sharing-Software den Status Quo Bias überwinden

  • kwilms
  • 18. März
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 2 Tagen

Einleitung:

In der heutigen, sich rasant entwickelnden Geschäftswelt sind Innovation und Disruption überlebenswichtig. Unternehmen, die sich nicht anpassen, riskieren, abgehängt zu werden. Ein wesentliches Hindernis auf dem Weg zur Innovation ist jedoch der sogenannte Status Quo Bias – die menschliche Tendenz, den gegenwärtigen Zustand zu bevorzugen und Veränderungen zu widerstreben, selbst wenn diese objektiv vorteilhaft wären [1]. Dieser Artikel untersucht, wie der Status Quo Bias Innovationsbestrebungen in Unternehmen behindert, und zeigt auf, wie moderne Desk-Sharing-Software, strategisch eingesetzt, dazu beitragen kann, diese kognitive Verzerrung zu überwinden und das volle Innovationspotenzial Ihrer Mitarbeiter freizusetzen.



Person versucht das alte Verhalten zu ändern und mit Akzeptanz gegenüber Desk-sharing-software neue höhen zu erreichen
Der Status Quo Bias kann uns davon abhalten neues Verhalten zu adaptieren oder bisherige Verhaltensmuster durch bessere zu ersetzten.


Der Status Quo Bias: Ein Innovationskiller?

Der Status Quo Bias ist ein tief verwurzeltes psychologisches Phänomen, das dazu führt, dass Menschen den aktuellen Zustand als Referenzpunkt wahrnehmen. Jede Veränderung wird im Vergleich zu diesem Referenzpunkt bewertet, wobei Verluste in der Regel stärker gewichtet werden als gleichwertige Gewinne [2]. Dies führt zu einer Präferenz für den Status Quo, selbst wenn alternative Optionen objektiv überlegen sind.

Zwei prominente Beispiele aus der Forschung illustrieren die Macht des Status Quo Bias:

  1. Das Tassen-Experiment: In einem klassischen Experiment von Kahneman, Knetsch und Thaler (1990) erhielten einige Teilnehmer eine Kaffeetasse, während andere keine erhielten. Die Besitzer der Tassen waren erst bereit, diese für einen deutlich höheren Preis zu verkaufen, als die Nicht-Besitzer bereit waren, für den Kauf einer Tasse zu zahlen [3]. Dieser "Besitztumseffekt" zeigt, wie schnell der Status Quo (Besitz der Tasse) zu einer höheren Bewertung führt.

  2. Organspende-Entscheidungen: Johnson und Goldstein (2003) fanden heraus, dass die Zustimmungsrate zur Organspende in Ländern, in denen die Standardeinstellung "Nicht-Spender" ist (Opt-in), deutlich niedriger ist als in Ländern mit einer "Spender"-Standardeinstellung (Opt-out) [4]. Obwohl die Entscheidung in beiden Fällen freiwillig ist, beeinflusst der Status Quo (Nicht-Spender vs. Spender) die Entscheidung massiv.


Desk-Sharing und der Status Quo: Eine Herausforderung für die Unternehmenskultur

Die Einführung von Desk-Sharing-Konzepten und die Nutzung von Desk-Sharing-Software in Unternehmen ist ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, die der Status Quo Bias mit sich bringt. Traditionell sind feste Arbeitsplätze und Büros nicht nur Orte der Arbeit, sondern auch Symbole für Status, Hierarchie und persönliche Territorien [5]. Der eigene Schreibtisch, der eigene Parkplatz – all dies sind Manifestationen des Status Quo, die Sicherheit und Vertrautheit vermitteln. Die flexible Arbeitsplatzvergabe, die eine Desk-Sharing-Software ermöglicht, stellt diese Gewohnheiten in Frage.

Die Angst vor dem Verlust dieser etablierten Ordnung, die Unsicherheit, keinen festen Platz mehr zu haben, und die Befürchtung, in der "neuen Welt" des flexiblen Arbeitens an Status zu verlieren, können zu erheblichem Widerstand gegen Veränderungen führen. Mitarbeiter klammern sich an alte Muster, selbst wenn das neue System, unterstützt durch eine effiziente Desk-Sharing-Software, objektive Vorteile bietet (z.B. mehr Flexibilität, bessere Raumnutzung, mehr Kollaboration).


Der Schlüssel: Ein fließender Übergang mit intelligenter Desk-Sharing-Software

Die Forschung zeigt, dass abrupte Veränderungen und erzwungene Anpassungen oft auf Widerstand stoßen [6]. Eine effektivere Strategie zur Überwindung des Status Quo Bias ist ein schrittweiser, partizipativer Ansatz, der den Mitarbeitern einen fließenden Übergang ermöglicht [7].


Eine moderne Desk-Sharing-Software kann hier eine entscheidende Rolle spielen, da sie weit mehr als nur die reine Buchung von Arbeitsplätzen ermöglicht:

  • Persönliche Arbeitsplatzreservierung: Mitarbeiter können weiterhin "ihre" gewohnten Plätze über die Desk-Sharing-Software buchen, solange diese verfügbar sind. Nur bei Abwesenheit (z.B. Urlaub, Krankheit, Homeoffice) werden diese Plätze für andere freigegeben. Dies reduziert das Gefühl des Verlusts und ermöglicht eine schrittweise Gewöhnung an das neue System.

  • Homezones: Die Desk-Sharing-Software kann bestimmte Bereiche als "Homezones" für Teams oder Abteilungen definieren. Mitarbeiter buchen zuerst Plätze in ihrer Homezone und weichen erst auf allgemeine Flächen aus, wenn diese ausgelastet sind. Dies fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl und reduziert die Angst vor "Entwurzelung".


Verlustaversion und Desk-Sharing: Die Lehren von Kahneman und Tversky

Wie Kahneman und Tversky in ihrer Prospect Theory gezeigt haben, wiegen Verluste psychologisch schwerer als Gewinne [2]. Im Kontext von Desk-Sharing bedeutet dies, dass der wahrgenommene Verlust des eigenen Schreibtisches stärker ins Gewicht fällt als die potenziellen Vorteile des neuen Systems (z.B. mehr Flexibilität, bessere Kommunikation).

Intelligente digitale Türschilder, die in die Desk-Sharing-Software integriert sind und den Namen der buchenden Person anzeigen, können hier Abhilfe schaffen. Sie signalisieren: "Dieser Platz gehört jetzt dir." Dies reduziert das Gefühl des Verlusts und stärkt die Identifikation mit dem (temporären) Arbeitsplatz.


Fünf Ideen zur Überwindung des Status Quo Bias mit Desk-Sharing-Software:

  1. Transparente Kommunikation: Informieren Sie Ihre Mitarbeiter frühzeitig und umfassend über die Vorteile des Desk-Sharing und die Funktionsweise der Desk-Sharing-Software.

  2. Partizipation: Beziehen Sie Ihre Mitarbeiter in den Prozess ein. Lassen Sie sie Feedback geben und bei der Gestaltung der Regeln für die Nutzung der Desk-Sharing-Software mitwirken.

  3. Testphasen: Führen Sie Pilotprojekte mit der Desk-Sharing-Software in einzelnen Abteilungen durch, um Erfahrungen zu sammeln und das System zu optimieren.

  4. Schulungen: Bieten Sie Schulungen zur Nutzung der Desk-Sharing-Software an und zeigen Sie Best Practices auf.

  5. Positive Anreize: Belohnen Sie Mitarbeiter, die das System aktiv nutzen und sich offen für Veränderungen zeigen. Heben Sie die Vorteile der Desk-Sharing-Software hervor.


Fünf Vorteile von Desk-Sharing-Software:

  1. Optimierte Raumnutzung: Reduzierung von Leerstand und Senkung der Mietkosten.

  2. Flexibilität: Mitarbeiter können über die Desk-Sharing-Software den Arbeitsplatz wählen, der am besten zu ihrer aktuellen Aufgabe passt.

  3. Kollaboration: Förderung des Austauschs und der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Teams und Abteilungen durch flexible Arbeitsplatzwahl via Desk-Sharing-Software.

  4. Datenbasierte Entscheidungen: Die Desk-Sharing-Software liefert wertvolle Daten über die Nutzung der Arbeitsplätze, die für die Optimierung der Bürogestaltung genutzt werden können.

  5. Mitarbeiterzufriedenheit: Ein gut implementiertes Desk-Sharing-System mit einer intuitiven Desk-Sharing-Software kann die Zufriedenheit und das Engagement der Mitarbeiter steigern.


Fazit:

Der Status Quo Bias ist eine mächtige Kraft, die Innovationsbestrebungen in Unternehmen behindern kann. Eine durchdacht implementierte Desk-Sharing-Software bietet jedoch die Möglichkeit, diese kognitive Verzerrung zu überwinden und den Weg für eine flexiblere, kollaborativere und innovativere Arbeitswelt zu ebnen. Durch die intelligente Nutzung der Funktionen einer solchen Software können Unternehmen einen fließenden Übergang zum Desk-Sharing gestalten, die Akzeptanz bei den Mitarbeitern erhöhen und letztendlich das volle Potenzial dieser modernen Arbeitsform ausschöpfen.


Referenzen:

[1] Samuelson, W., & Zeckhauser, R. (1988). Status quo bias in decision making. Journal of Risk and Uncertainty, 1(1), 7-59. DOI: 10.1007/BF00055564](https://doi.org/10.1007/BF00055564)  


[2] Kahneman, D., & Tversky, A. (1979). Prospect theory: An analysis of decision under risk. Econometrica, 47(2), 263-291. [DOI: 10.2307/1914185 [ungültige URL entfernt]  


[3] Kahneman, D., Knetsch, J. L., & Thaler, R. H. (1990). Experimental tests of the endowment effect and the Coase theorem. Journal of Political Economy, 98(6), 1325-1348. DOI: 10.1086/261737  


[4] Johnson, E. J., & Goldstein, D. (2003). Do defaults save lives?. Science, 302(5649), 1338-1339. DOI: 10.1126/science.1091721](https://www.science.org/doi/10.1126/science.1091721)


[5] Elsbach, K. D. (2003). Relating physical environment to self‐categorizations: Identity threat and affirmation in a non‐territorial office space. Administrative Science Quarterly, 48(4), 622-654. https://psycnet.apa.org/record/2004-16524-002


[6] Strebel, P. (1996). Why do employees resist change?. Harvard Business Review, 74(3), 86-92. https://hbr.org/1996/05/why-do-employees-resist-change


[7] Kotter, J. P. (1995). Leading change: Why transformation efforts fail. Harvard Business Review, 73(2), 59-67. https://hbr.org/1995/03/leading-change-why-transformation-efforts-fail-2


 
 
 

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